Moto Guzzi

«Ein Jahrhundert Motorradgeschichte, immer auf der Höhe der Zeit, mit der Fähigkeit zur Innovation unter Wahrung von Werten und Traditionen»

Carlo Guzzi

Der 1889 geborene Carlo Guzzi zieht als junger Mann von Mailand nach Mandello Del Lario und arbeitet schon nach kurzer Zeit als Lehrling in der Kfz-Werkstatt von Giorgio Ripamonti. Dies erweist sich als der Funke, der seine Leidenschaft für Motoren, insbesondere für Motorräder, entfacht.

Kurz vor dem ersten Weltkrieg, ergatterte er sich einen Platz in der Testfahrtabteilung der renommierten Luxusmarke Isotta Fraschini.

Er meldet sich als Ingenieur bei den Royal Marines und freundet sich mit den Piloten Giovanni Ravelli und Giorgio Parodi an.

Wie Carlo sind auch sie große Motorradfans und die drei sprechen oft darüber, wie sie nach dem Krieg gemeinsam ein neues Motorrad bauen würden.

 

Gründung Moto Guzzi SA

Am 15. März 1921 gründete Carlo Guzzi, zusammen mit seinem Freund Giorgio Parodi und der finanziellen Unterstützung dessen Vater, Emanuele Vittorio Parodi, die Moto Guzzi SA.

Mit dem Zweck, Herstellung und Verkauf von Motorrädern. Die zentrale Rolle in der Konstruktion sollte der Motor spielen.

 

Moto Guzzi Logo

Der geflügelte Adler wurde in Gedenken, an den am 11. August 1919 verstorbenen Freund und Piloten Giovanni Ravelli, zum Moto Guzzi Logo.

 

Das erste produzierte Motorrad

Die G.P. 500 (Guzzi – Parodi 500) wurde bereits ein Jahr vor der offiziellen Gründung von Moto Guzzi SA gebaut.

 

Die Fahrt zum Nordkap (1928)

Giuseppe – der ältere Bruder von Carlo Guzzi – begab sich im Sommer 1928 auf eine unglaubliche Reise, welche sich zu einer legendären Pilgerroute zum Polarkreis entwickeln sollte. Er machte sich mit einer treuen Moto Guzzi Norge auf den Weg zum Nordkap und schuf eine Route, welche in die Geschichtsbücher einging. Noch heute fahren jährlich tausende begeisterte Motorradfahrer ans Nordkap.

 

Die grossen Siege (1946 – 1967)

In dieser Zeit nahm man an verschiedensten Wettbewerben teil und fuhr einen Sieg nach dem anderen ein. Man nannte sie auch die goldenen Jahre.

Die sogenannte „Saison der großen Siege“ beginnt mit der Gambalunga 500, dem ersten wirklich neuen Wettbewerbsmotorrad nach dem Krieg, das für gemischte Rennstrecken konzipiert wurde. Danach folgten die leichte Motoleggera, die Gambalunghino und die berühmte Mandello Bicilindri. Moto Guzzi wurde allerdings erst mit der 8 Cilindri, welche eine Höchstgeschwindigkeit von 275 km/h erreichte, in die hall of fame der Rennmotorräder aufgenommen. Sie bringt mit der 350 GP eines der leistungsfähigsten Moto Guzzi-Motorräder aller Zeiten hervor, welches bis 1957, jedes Jahr den Weltmeistertitel gewann.

In dieser Zeit kann Moto Guzzi mit 3329 Siegen bei offiziellen Rennen, 14 Weltmeistertiteln und 11 Erfolgen bei der Tourist Trophy eine außergewöhnliche Erfolgsliste vorweisen.

 

Der Windkanal (1950)

Innovation wurde in der Guzzi-Fabrik schon immer grossgeschrieben.

Nach dem zweiten Weltkrieg liess Carlo Guzzi zwei Elektrizitätswerke bauen. Eine Tankstelle und einen Windkanal auf dem Firmengelände gab er ebenfalls in Auftrag. Auch eine Funkverbindung zwischen dem Hauptsitz und den Niederlassungen in Mailand und Genua durfte nicht fehlen.

Besonders der von Giuseppe entworfene Windkanal erwies sich als Geniestreich. Es war der erste Windkanal weltweit, welcher für einen Motorradhersteller gebaut wurde.

In der damaligen Zeit wurde der Windkanal rege für aerodynamische Tests genutzt. Nicht nur zum Testen von Motorrädern, sondern von allen möglichen Elementen. Einschliesslich der Kleidung der italienischen Bobmannschaft, welche damit olympisches Gold gewann.

 

Der V-Motor

Der 90° V-Motor hat sich zu einer echten Ikone entwickelt, nicht nur in den Annalen von Moto Guzzi, sondern auch in der Motorradwelt. Der luftgekühlte Zweizylinder-90°-querliegende-V-Motor, wurde 1965 von dem Ingenieur Giulio Carcano entwickelt und ging 1966 in Produktion. Seitdem wurde er in zahlreiche Modelle eingebaut und bis zu den aktuellsten Modellen weiterentwickelt. Der Moto Guzzi V-Motor ist also ein echter Klassiker, der mühelos modernste Technik und Technologie mit einem unverwechselbaren Stil verbindet.

 

Der Zukunft entgegen

2004 wird Moto Guzzi Teil der Piaggio-Gruppe und die Produktion neuer Fahrzeuge wird intensiviert.

2005 wurden die Breva und die Griso 1100 gebaut. Ein Jahr danach folgte die 1200 Sport und man kehrte 2007 mit Modellen wie der Griso 8V und der Stelvio auf den Grand-Touring-Markt zurück.

Eine ganze Reihe von neuen Modellen wird produziert. Unteranderem die V7 Classic und die V7 Café. Danach folgte eine ganze Baureihe rund um den neuen 1200-ccm-Zweizylinder. 2011 wird anlässlich des 90-jährigen Bestehens von Moto Guzzi ein Sondermodell «California» vorgestellt.

Es gibt noch so einige Modelle, welche man nennen könnte, aber am wichtigsten ist, dass Moto Guzzi in dieser extrem dynamischen Zeit nie aufgehört hat, neue Ideen zu finden und zu realisieren.

Der neueste Meilenstein dürfte wohl die neue Stelvio mit dem wassergekühlte V-Twin «compact block» Euro 5+ und zahlreichen elektronischen features sein.

Man kann sich also sicher sein, dass der Adler trotz des Erreichens des großen Meilensteins von 100 Jahren im Jahr 2021 auch weiterhin seine Kreise ziehen wird.